Für zugewanderte Frauen: Frauencafé Berlin Global

Für zugewanderte Frauen: Frauencafé Berlin Global

Netzwerke aufbauen – Orientierung finden – Zukunft gestalten

Im Frauencafé Berlin Global trafen sich in drei Projektphasen von Oktober 2019 bis April 2022 wöchentlich Zuwanderinnen, Migrantinnen und geflüchtete Frauen (mit und ohne ihre Kinder) an zehn verschiedenen Standorten in Berlin und tauschten sich über ihr Leben und ihre Erfahrungen in Deutschland aus. Sie kamen u.a. aus Lateinamerika, Syrien, Indien, Mongolei, Tadschikistan, Afghanistan, Iran, Irak, Libanon, Ägypten und der Türkei.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium des Innern und für Heimat im Rahmen des Bundesprogramms „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ für drei Jahre gefördert. Durch Gespräche, Beratung, Informationen zu lebenspraktischen Themen und zur Zukunftsgestaltung, viele Ausflüge innerhalb Berlins und Kontakte zu anderen Frauen und Institutionen erhielten die teilnehmenden Frauen umfangreichen Input und Orientierungshilfe für ein Leben in der deutschen Gesellschaft. Ihre Kinder wurden während des Cafés betreut.

Geschützter Raum nur für Frauen

In diesem geschützten Raum konnten sie über die Rolle von Frau und Familie in Deutschland reflektieren, Unterschiede wahrnehmen, demokratische Werte kennenlernen und sich gegenseitig bei vielen gemeinsamen Aktivitäten unterstützen. Untereinander wurde Deutsch gesprochen, um mehr Sicherheit mit der deutschen Sprache zu gewinnen. Während der Corona-Pandemie und der Lockdowns konnten die Treffen online weitergeführt und durch Einzelgespräche ergänzt werden.

Förderung von Empowerment und Integration

Mit dem hinzugewonnenen umfangreichen Wissens- und Erfahrungsschatz und dem neu entstandenen Frauennetzwerk können sich die Teilnehmerinnen nun viel leichter als Teil der deutschen Gesellschaft begreifen und den kulturellen Unterschieden mit Respekt und Toleranz begegnen. Durch die Förderung der persönlichen Selbständigkeit und gelungenes Empowerment haben sie für sich neue, individuelle Möglichkeiten für ein Leben als Zuwanderinnen in Deutschland entdeckt.

Engagierte Mitarbeiterinnen

Das Frauencafé wurde von drei engagierten Mitarbeiterinnen von Zephir gGmbH organisiert und betreut. Als Migrantinnen kannten sie sich mit den Herausforderungen, die das Leben in einer fremden Kultur mit sich bringt, aus eigener Erfahrung besonders gut aus. Gleichzeitig brachten sie Erfahrungen aus anderen Frauenprojekten und entsprechende Kontakte ein. Kultursensibel und mit viel Kreativität haben sie Themen aufbereitet und moderiert und die Treffen immer wieder durch ausgewählte Referentinnen bereichert.

Kooperationen

Abschlusstour und Ausblick

Das Projekt wurde Ende Mai 2022 mit einer Bustour durch Berlin beendet. Viele der Teilnehmerinnen trafen sich ein vorerst letztes Mal und blickten gemeinsam auf drei bewegte Jahre zurück. Die Tour führte zu den Frauencafé-Standorten Box66, Bucher Bürgerhaus, danach zu Zephir gGmbH und abschließend zum Frauentreff Alt-Lichtenberg. Auf dem Weg wurde Halt gemacht am Brandenburger Tor, Potsdamer Platz und der East Side Gallery.

Ein Statement von Box66 zur Abschlussveranstaltung vom Frauencafé Berlin Global:

„Wir hatten drei Jahre lang eine sehr gute Kooperation. Wie es so ist in der Projektlandschaft, ist auch dieses Projekt ausgelaufen. Wir bedanken uns ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit bei dem Team vom Frauencafé Berlin Global. Wir werden weiterhin als Boxteam das Frauencafé fortsetzen und weiterhin einen geschützten Raum nur für Frauen anbieten, wo sie sich austauschen, informieren und vernetzen können. ‘Café der Vielfalt‘ so heißt unser Frauencafé und wird weiterhin ein Begegnungsort für Frauen sein.“