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Kinder + Jugendliche leiden

Kinder und Jugendliche zeigen mehr psychische Belastungen infolge der Corona-Pandemie

Die anhaltende Corona-Pandemie trifft auch Kinder und Jugendliche hart. Ihr Alltag hat sich massiv verändert: Sie können kaum noch Freunde treffen, der Schulunterricht findet gar nicht oder für einige Altersgruppen nur noch im Distanzunterricht statt, gewohnte Freizeitaktivitäten wie Vereinssport fallen schon lange aus und in der Wohnung fühlen sie sich isoliert und eingesperrt. Wegen der fehlenden Verpflichtungen ist bei machen die Alltagsstruktur durch die Lockdowns verloren gegangen. Alle leiden darunter, Eltern wie Kinder, und das hat Auswirkungen auf das Zusammenleben und die psychische und physische Gesundheit.

Eine aktuelle Email-Auswertung und Umfrage der Berliner Schülervereinigung „Initiative Bildungsgerechtigkeit 2021“ belegt einen traurigen Trend: In den fast knapp 5.400 Emails fanden sich sechs Hinweise auf Vergewaltigungen und 67 Fälle physischer und 338 psychischer Gewalt. Mehr als 400 SchülerInnen schrieben von „Verzweiflung in der Familie“, die Hälfte (2.700) empfanden „Depression aufgrund von Perspektivlosigkeit“. 73 dachten über einen Suizid nach. Professionelle Hilfe ist also dringend erforderlich.

Diplom-Psychologin Lucia Meißner, Leiterin der ambulanten Kinder- und Jugendpsychotherapie bei Zephir gGmbH, erlebt in ihrer therapeutischen Praxis bei Kindern, die bereits psychisch belastet waren, eine Verstärkung der Symptome, bei einigen aber auch eine Entlastung, z.B. wenn Mobbingerfahrungen den Schulalltag bestimmt haben. Sie legt großen Wert darauf, die therapeutischen Sitzungen auf jeden Fall – online oder auch persönlich vor Ort – fortzusetzen. „Gerade der regelmäßige Kontakt ist für die Beziehungsgestaltung zu unseren jungen Klientinnen und Klienten so wichtig. Nur so können wir an den individuellen Entwicklungen dranbleiben und die Kinder stabilisieren. Ist ein direkter Kontakt in unseren Therapieräumen trotz aller Abstandsregelungen nicht gewünscht, so treffen wir uns online. Die meisten Kinder sind ja unterdessen an diese Form der Kommunikation gewöhnt. Wenn PC und WLAN nicht zur Verfügung stehen, reicht auch ein Telefon“, berichtet die Psychologin.

Aktuell sind keine Therapieplätze für Kinder und Jugendliche frei. Wir führen eine Warteliste. Die Kosten für die Psychotherapie können nach Prüfung der Voraussetzungen in den meisten Fällen vom Jugendamt übernommen werden.

Ansprechpartnerin:
Lucia Meißner, Dipl. Psychologin
Psycholog. Psychotherapeutin i.A.
meissner@zephir-ggmbh.de
Telefon: 0176 – 57 64 70 45