„Man ist nicht mehr allein!“ – Eltern von Kindern im Autismus-Spektrum vernetzen sich
Am Abend des 12. Mai 2022 trafen sich in den neuen Räumen des Therapiezentrums für Kinder und Jugendliche im Autismus-Spektrum im Oberhofer Weg 4 Eltern mit den Therapeutinnen des Autismus-Fachteams von Zephir gGmbH. Eingeladen waren Eltern, deren Kinder schon von unseren Autismustherapeutinnen begleitet werden. Aber auch andere interessierte Eltern und Angehörige, die noch auf der Suche nach Informationen zum Thema „Autismus“ sind oder bereits auf der Warteliste für einen Therapieplatz stehen, wurden durch das neue Gruppenangebot angesprochen.
„Die große Nachfrage hat gezeigt, wie wichtig ein solches Gruppenangebot ist. Eltern mit Kindern im Autismus-Spektrum haben wenig Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen“, berichtet Miriam Vogt, Leiterin des Bereichs „Duale Autismustherapie und Beratung“ bei Zephir gGmbH. „Neben dem Bedarf nach Therapieplätzen haben Eltern vor allem das Bedürfnis, nicht nur mit Fachkräften über alltägliche Herausforderungen zu reden, sondern auch zu erfahren, wie es anderen betroffenen Familien geht.“
Gegenseitiges Kennenlernen und Austausch waren deshalb die wichtigsten Anliegen für diesen ersten Abend. In einer ausführlichen Vorstellungsrunde haben die anwesenden Eltern dann über ihre persönliche Situation und ihre Erfahrungen berichtet. Einige freuten sich über erste Erfolge durch die Therapie bei Zephir gGmbH. Teilweise gab es aber auch große emotionale Berührung und Betroffenheit bei den Schilderungen.
Im Anschluss wurden Themen gesammelt, zu denen sich die Teilnehmenden Input und Austausch wünschen. Die zentrale Frage war immer wieder: Was hat anderen geholfen? Zum Thema „Umgang mit Wut und herausforderndem Verhalten“ gab es neben den Erfahrungsberichten auch fachlich-methodischen Input durch die Therapeutinnen. Sie stellten ihre therapeutische Arbeit vor und machten sie anhand der ausliegenden Materialien sehr anschaulich.
Um den Austausch weiter fortzusetzen und sich gegenseitig zu unterstützen, haben sich die Eltern der ersten Runde spontan entschlossen, eine WhatsApp-Gruppe zu gründen. Auch die Treffen werden weiter im ca. sechswöchigen Abstand stattfinden. „Der Bedarf an einem geschützten Raum für Erfahrungsaustausch war bei unserem ersten Vernetzungstreffen deutlich spürbar. Nach dem Treffen haben wir viele positive Rückmeldungen erhalten: Die Eltern fühlten sich ermutigt, Neues auszuprobieren, und haben für den täglichen Umgang mit ihren Kindern dazugewonnen. Für uns ein klares Signal, den ‚Elterntreff Autismus‘ nun regelmäßig anzubieten“, resümiert Bereichsleiterin Miriam Vogt.
Der nächste Elterntreff ist am 28. Juni von 18.00 bis 19.30 Uhr in den Räumen des Therapiezentrums im Oberhofer Weg 4 geplant.
Weitere Informationen zu unserer Dualen Autismustherapie und Beratung hier.
Unsere Arbeit wird durch die Berliner Jugendämter gefördert.